Elbvision oder Albtraum?

Wir schreiben das Jahr 2025. Es wird ISPSFrühling. Ein Opa geht mit seinem fünfjährigen Enkel am Fährmannssand nordwestlich von Wedel hinter dem Deich spazieren. Der Enkel fragt seinen Opa, was denn auf der anderen Seite vor dem Deich sei. Der Großvater erzählt ihm, dass dort die Elbe fließt und große Schiffe darauf fahren. Dem Enkel stehen viele Fragezeichen im Gesicht.

Warum geht der Opa mit dem Jungen nicht auf den Deich und zeigt ihm das alles? Auf dem Deich steht ein elektrischer doppelter Maschendrahtzaun mit Natodraht gekrönt. Zwischen den beiden Zäunen laufen große Wachhunde frei herum. Ist die DDR wieder zum Leben erwacht?

Nein! Es war vor zehn Jahren. Ein Mann in den besten Jahren nutzte die guten Möglichkeiten sich über die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse auf aller Welt zu informieren.

Er nahm war, dass die Klimaveränderung mit der Ansammlung von Kohlendioxid in der Atmosphäre zu tun habe. Einerseits wird der kohlendioxidabbauende Regenwald abgeholzt, um Viehfutter für die Fleischproduktion anbauen zu können. Andererseits werden die übermäßigen Mengen an Fleisch- und Getreideprodukte in Europa in den Abfall gegeben und mit hohem Ausstoß an Kohlendioxid und Wärme verbrannt.

Er nahm war, dass mit hohem Wasserverbrauch in Gegenden wo das Wasser knapp ist, Textilien hergestellt werden, die in Europa nur kurz getragen werden, um dann in Afrika die Märkte füllen. Die einheimischen Produktionen gehen dabei kaputt.

Er verdeutlichte sich die Warenströme. Er nahm war, dass enorme Warenströme nach und über Hamburg ablaufen. Er nahm war, dass der direkt und indirekt subventionierte Seeverkehr viel zu billig ist, um dem ganzen Treiben Grenzen zu setzen.

Da besann er sich seiner Möglichkeiten. Am folgenden Tag sollte er als Lotse ein sehr großes Containerschiff aus dem Waltershofer Hafen an den Burchardkai verholen. In dem Moment, wo das Schiff quer zum Strom der Elbe lag, unterließ er es, dem Rudergänger das entsprechende Ruderkommando zu erteilen. Das Schiff kam auf Grund, legte sich Quer zum Elbstrom und zerbrach. Der Hamburger Hafen war wochenlang gesperrt.

Gleichzeitig kam ein ähnlich eingestellter Kollege auf die Idee in der großen Nordschleuse des Nordostseekanals in Brunsbüttel den Maschinentelegrafen auf Voll-Voraus zu legen. Da war das Schleusentor hin.

Nun wurde den innenpolitisch Verantwortlichen die Verletzlichkeit des Seetransportes deutlich und sie handelten. Es wurde ein Seeverkehrssicherheitsgesetz erlassen, was zur Folge hatte, dass die Bürger über einen Solidaritätszuschlag den Bau von Sicherheitsanlagen längs der Seeschifffahrtsstraßen finanzieren durften.

So konnte der Großvater seinem Enkel die Elbe nicht zeigen. Aber warum auch. Ist ja nicht lebenswichtig.

Ähnlichkeiten mit dem aktuellen Zeitgeschehen sind und wären rein zufällig. Und mit ISPS-Areas vom abgebildeten Schild kann das auch nichts zu tun haben.