Größenwahn oder Senil?

Hapag Lloyd…. – Sie erinnern sich, das ist die Reederei, an der die Stadt Hamburg mit 23,2% beteiligt ist und die bisher noch keinen Cent Rendite gebracht hat. Hapag Lloyd hat, außer der Stadt Hamburg, weitere bekannte Aktionäre mit größeren Anteilen: CSAV  (34%), Kühne Maritime (20,8%) und TUI (13,9%, will möglichst schnell raus). CSAV, HGV (Stadt Hamburg) und Kühne Maritim haben 51% der Anteile zusammengefasst, um wichtige Entscheidungen in Zukunft gemeinsam abzustimmen und zu treffen.Hapag-Lloyd4

Hapag Lloyd wurde im vergangenen Jahr mit der Containersparte der chilenischen Reederei CSAV fusioniert und versucht jetzt, dadurch auf einen grünen (oder sollte man besser sagen “schwarzen”) Zweig zu kommen. Hapag Lloyd hat im ersten Quartal 2015 nach langer Durststrecke wieder einmal einen kleinen Überschuss erwirtschaftet und der Vorstandschef Rolf Habben Jansen hofft daher auf eine Börsengang Anfang 2016. Hapag Lloyd kämpft weiter mit auf Rekordniveau gesunkenen Frachtraten, die das Reedereigeschäft weltweit bedrängen.

Und nun kommt der drittgrößte Anteilseigner in Person des Herrn Klaus-Michael Kühne mit der Idee, die singapurische Reederei NOL übernehmen zu wollen. Wir errinnern uns, NOL hat 2008 versucht, Hapag Lloyd zu übernehmen, worauf hin das sogenannte “Albert Ballin-Konsortium” gegründet wurde, um das Unternehmen als Hamburgisches zu erhalten. Allerdings stößt er mit seiner jetzigen Idee (vorläufig) auf Ablehnung. Weder CSAV noch die Stadt Hamburg sehen zur Zeit eine realistische Möglichkeit, diesen Schritt zu gehen, zu schwierig ist nach wie vor die Gesamtsituation des Unternehmens.

Herr Kühne, in der Schweiz lebend, spielt sich ja gern immer mal wieder als Freund und Gönner der Hansestadt Hamburg auf. Nun scheint er aber für die Pfeffersäcke deutlich überzogen zu haben. Wir fragen uns, was treibt diesen Menschen…?

Ach ja, da war noch einiges um Kühnes Hamburg, was wir in den hiesigen Medien nicht mitbekommen haben: Ein ehemaliger Großkunde von Kühne + Nagel, die Chromo Möbel GmbH in Deutschland, zerrt derzeit den Konzern in Hamburg vor den Kadi – so berichtet die schweizerische Handelszeitung und sehr kurz die Wirtschaftswoche.

In Hamburg? Da spielt doch der HSV …. und ein Herr Karl Gernandt, die rechte Hand von Herrn Michael Kühne, spielt dort eine sehr gewichtige Rolle. Ein Mann, der alles im Lot behält? Der Tagesanzeiger aus der Schweiz berichtet über die Lage dieses Lots.

An das “Gedächtnis der Stadt” müssen wir uns erinnern. Auch hier stehen anlässlich des anstehenden 125. Jubiläumsjahres von Kühne&Nagel noch Erklärungen aus.

Meine Güte Hamburg – mit wem hast Du Dich eingelassen?