Düker Hetlingen

Bei Elbkilometer 648,9 zwischen Hetlingen und Lühesand werden über einen Düker Düker HetlingenVersorgungsleitungen (Gas und Kabel) unter der Elbe geführt. Dieser Dücker liegt rund 4 m unterhalb der Elbsohle und hätte nach der geplanten Elbvertiefung nur noch 2,9 m Überdeckung. Diese 2,9 m-Überdeckung bietet keinen ausreichenden Schutz für Notankermanöver von havarierenden Schiffen (min. 5 m erforderlich) und muss durch eine Neubaumaßnahme erhöht werden.

Das bergbaurechtlichen Planfeststellungsverfahren wurde von EON Hanse GmbH und Gasunie Deutschland Transport Services GmbH im Jahre 2012 beantragt und wurde in 2013 abgeschlossen.[1] Es war allerdings bereits vorher “vorsichtshalber“ im Planfeststellungsbeschluss zur Elbvertiefung vom April 2012 berücksichtigt worden.

Die Gesamtkosten für den Dükerneubau und den Rückbau des Altdükers werden mit 25.000.000 Euro angegeben.[2] Die Bundesrepublik Deutschland ist über die Wasser- und Schifffahrtsdirektion des Bundes mit an den Kosten des Neubaus beteiligt, da sie Eigentümerin von im Düker verlaufenden Rohren ist. [3] Der Bundesanteil ist geschätzt.

Kosten                                                              Hamburger Anteil                                   Bundesanteil
2010 bis 2015                                                              0 €                                                        10.000.000 €

Eine Präsentation zum Neubau des Dükers, die anlässlich einer Bürgerversammlung in Hetlingen im September 2013 vorgetragen worden sein muss, haben wir versteckt im Downloadbereich der Gemeinde gefunden. Ein am Bau beteiligtes Unternehmen hat den Zusammenhang zur Elbvertiefung bestätigt. Am 07.08.2014 wurde durch das schleswig-holsteinische Amt für Planfeststellung und Energie ein Planänderungsbeschluss für die Arbeiten am Elbdüker  festgestellt, der einen 24-Stunden-Bohrbetrieb ermöglicht.[4]

Der Düker wurde im Januar 2015 fertiggestellt, so dass die Leitungen eingezogen werden können.[5] Der alte Düker wurde im Anschluss bis September 2015 aus dem Grund gezogen und wird seitdem in Einzelteile zerlegt.[6]

Lesen Sie weiter bei den von der EU-Kommission geforderten -> Zusätzlichen Maßnahmen


[1] Allgemein verständliche Zusammenfassung im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens, „Ersatzneubau und Rückbau des Bestandsdükers, in der Elbe bei Fahrrinnen-km648,9″,  ohne Datum und Erscheinungsort, Download vom LBEG (Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie, Geozentrum Hannover)
[2]Bauarbeiten für den Elbdüker in Hetlingen beginnen“, Hamburger Abendblatt vom 20.09.2013
[3] Deutscher Bundestag, Schriftliche Fragen mit den Antworten der Bundesregierung, Frage 107 Antwort Dr. Enak Ferlemann, Drucksache 17/8538, Seite 93
[4] Pressemitteilung der Gasunie Deutschland GmbH & Co. KG vom 13.08.2014 “Elbedüker Hetlingen: Start der Bohrarbeiten
[5]Der Hetlingener Elbtunnel soll 100 Jahre halten“, Hamburger Abendblatt vom 20.01.2015
[6]Alter Düker aus Flussbett der Elbe gezogen“, Hamburger Abendblatt vom 23.09.2015