ESK Scharnebeck

Die wichtigste Verbindung zwischen dem Hamburger Hafen und dem Mittellandkanal bei Wolfsburg wird über den Elbe-Seitenkanal hergestellt. Da­mit BinnensESK Scharnebeckchiffe den Hö­hen­unterschied von 61 m bewältigen können, gibt es die Schleuse in Uelzen und das Schiffshebewerk Scharnebeck bei Lüneburg. Das Schiffshebewerk bewältigt einen Höhenunterschied von 38 m und ist für Schiffe bis zu einer maximalen Länge von 100 m geeignet.

Die Grundinstandsetzung des seit 1976 betriebenen Schiffshebewerkes ist aus Altersgründen zwingend notwendig und hat zunächst keinen direkten Zusammenhang zur ESK Scharnebeck2angestrebten Elbvertiefung. Die Instandsetzungskosten betragen 47.000.000 Euro[1]

Der Zusammenhang zur Elbvertiefung ergibt sich aus der Entlastungsfunktion des Container-Transportmittels Binnenschiff für die Verkehrsträger Bahn und Straße.[2] Das bestehende Schiffshebewerk hat mit seinen nur 100 m langen Trögen keine Kapazitäten, um die erwarteten Steigerungszahlen im Containertransport mittels Binnenschiff zu bewältigen. Für die heutigen Schiffslängen der Großmotorgüterschiffe bzw. Schubverbände, müssten die Tröge um mindestens 20 m erweitert werden. Dieses ist bei dem bestehenden Hebewerk baulich nicht möglich.[3]

In direktem Zusammenhang mit der Fahrrinnenanpassung auf der Unterelbe ist ein Neubau geplant, der aufgrund offener Finanzierungsfragen bis 2015 nicht angegangen werden wird.[4] Das bestehende Schiffshebewerk wurde, wie der gesamte Kanalbau, zu zwei Dritteln vom Bund und zu einem Drittel von Hamburg finanziert.[5] Für die Kostenschätzung ist davon auszugehen, dass die Neubau-Finanzierung mit gleichen Anteilen geplant wird.

Kosten                                                                 Hamburger Anteil                                   Bundesanteil
Stand 2013:                                                             100.000.000 €                                      200.000.000 €[6]
Stand 2015:                                                  Schätzung der Gesamtbaukosten auf 260.000.000 €[7]

 


[1]    Wasser- und Schiffahrtsverwaltung des Bundes,  Grundinstandsetzung Schiffshebewerk Scharnebeck[2] Mitteilung des Senats an die Bürgerschaft „Stellungnahme zu Wachstum des Hamburger Hafens sichern – Binnenschifffahrt stärken“, Drucksache 20/9299
[3] Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg, www.ihk-lueneburg.de, hier Elbe-Seitenkanal Dokument 28068 und Gutachten „Transportpotenzial nach Ausbau des Elbe-Seitenkanals „ESK“, S. 22 ff., Lüneburg 2013 und “Ergänzungsgutachten zum Ausbau des Elbe-Seitenkanals (ESK)“, Lüneburg 2015.
[4] Deutscher Bundestag, Schriftliche Fragen mit den in der Woche vom 7. Mai 2012
eingegangenen Antworten der Bundesregierung, Drucksache 17/9615, Frage 94, Seite 71
[5] „Schiffshebewerk Lüneburg in Scharnebeck“, Unsere Elbmarsch Anke Pfeiffer (Hrsg.), ohne Jahresangabe
[6] „Binnenschiffer über Ramsauer entsetzt“ in Stadt, Land, Hafen, Ausgabe 04/2012, Hamburg 2012 und Niedersächsischer Landtag, Kleine Anfrage mit Antwort “Befahrbarkeit der Elbe in Niedersachsen”, Drucksache 16/1180, hier Seite 14, letzter Absatz: nach Auskunft der WSD Mitte vom 22.05.2006 betragen die Kosten 250-275 Mio. €.
[7] “Neue Schleuse in Scharnebeck dringend notwendig. IHK-Gutachten zeigt: Ohne Bau sind Entwicklungspotenziale bedroht”, Pressemitteilung vom Bündnis Elbe-Seitenkanal vom 3. Juli 2015 – Das Bündnis existiert anscheinen nicht mehr, der Verein und die Internetseite sind aus dem Internet verschwunden. Es gibt noch eine Pressemitteilung des Nieders. Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr vom 18.06.2015 und eine Seite der IHK Lüneburg einschl. Links auf die Gutachten.