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Dividendenkürzung

Bei der heutigen Veröffentlichung des Jahresabschlusses 2013 der HHLA AG gab der Vorstand einen erheblichen Gewinneinbruch bekannt und kündigte den Aktionären eine Dividendenkürzung um 30 % an. Obwohl die HHLA in Hamburg in 2013 gegenüber dem Vorjahr knapp 250.000 Container mehr umgeschlagen hat, verminderte sich das operative Ergebnis (EBIT) aus dem Umschlagsgeschäft erneut: pro umgeschlagenen Container wurden 10 % weniger gegenüber 2012 erlöst.

Das gleiche Phänomen “mehr Arbeit – weniger Erlös” musste gestern bereits Hapag-Lloyd berichten. Auch hier wurden mehr Container transportiert, aber das operative Ergebnis ging zurück.

Die HHLA führt den Gewinneinbruch – wie soll es bei einem Hamburger Staatsunternehmen anders sein – auch auf die ausstehende Elbvertiefung zurück. Aber es liegt nicht, wie der geneigte Leser vermuten würde, an den fortbleibenden Schiffen, die aufgrund des Tiefgangs Hamburg nicht mehr anlaufen können. Nein, diesmal sind es die engen Tide-Zeitfenster für das Auslaufen der großen Schiffe: bei der Abfertigung dieser großen Schiffe muss es daher besonders schnell gehen, um das entsprechende Zeitfenster nicht zu verpassen. Dies würde einen größeren Personaleinsatz am Hafen erfordern.

Dass die HHLA dieses Problem durch die Aufstockung des Personals im Segment Containerumschlag um nur 4 (in Worten vier) Mitarbeiter von 2.935 (in 2012)auf 2.939 (in 2013) lösen konnte ist beeindruckend. Diese Vier müssen auch überdurchschnittlich gut bezahlt werden, wenn auf diese Maßnahme eine Dividendenkürzung um 30 % erfolgen musste.

Nein, der Mehrheitsaktionär Stadt Hamburg wird auch hier wieder nicht die richtigen Fragen stellen, um vernünftige Antworten zu finden.

Containerlager

Im Hamburger Hafen scheinen die Lagerkapazitäten für Container voll zu laufen. Eine schriftliche kleine Anfrage fragt nach den Kapazitäten im Hamburger Hafen.

Die Welt hatte zuvor am 28.02.2014 gemeldet, “dass es an den Terminals zu einem massiven Stau im Abtransport von Containern kommt. Durch die schwierigen Wetterverhältnisse mit Stürmen auf den Weltmeeren und an Küsten in den vergangenen Monaten hätten sich im weltweiten Schiffsverkehr kontinuierlich Verspätungen aufgebaut.”

Angelandete Container werden zügig abgeholt, zu verschiffende Container müssen durch die wetterbedingten Verspätungen der Schiffe acht Tage gelagert werden. Die Spediteure, die die zu verschiffenden Container anliefern, haben nun aufgrund der fehlenden Lagerkapazitäten Probleme, ihre Fracht am Terminal abzugeben.

Im Rahmen der Diskussion zur Notwendigkeit der Vertiefung wurden immer wieder die engen Tide-Zeitfenster von “wenigen Minuten” für das Auslaufen der Containerschiffe als wesentlich angeführt. In dem von der Welt angeführten Beispiel der “Hamburg Express”, die acht Tage auf Entladung gewartet haben soll, und den o.a. wetterbedingten Lagerproblemen darf man fragen, ob der Hamburger Hafen statt der Elbvertiefung nicht besser einige andere Hausaufgaben zu machen hätte.

Neue Post aus Brüssel

Bislang hatte man sich im Senat in Sachen Elbvertiefung regelmäßig über Post der EU-Kommission aus Brüssel gefreut: mit Schreiben vom 6.12.2011 wurde der europäische Freibrief für die Elbvertiefung erteilt.

Nun hat man anscheindend wieder Post aus Brüssel erhalten, die für weniger Freude gesorgt haben dürfte. In Beiträgen in der Welt und im Abendblatt werden Fragen zum Geschäftsmodell der städtischen Hafenverwaltung HPA gestellt, die im Kontext zur Port-Package-III-Richtlinie stehen. Die EU-Kommission soll dabei insbesondere die millionenschwere Subventionspraxis der HPA mit Steuermitteln (-> vergleiche HPA) im Fokus haben. Wir Hamburger dürfen gespannt sein…

Hafenstrategie

Über einen Antrag wünschen Abgeordnete der Bürgerschaft die schrittweise Darlegung der aktuellen Hafenstrategie des Senates. Bis Ende März sollen ein Zwischenbericht zur aktuellen Situation bei den hafenbezogenen Staatsbeteiligungen HPA, HHLA, Hapag-Lloyd und HSH gegeben und bis Ende September eine Strategie dargelegt werden. Rund zwei Wochen später wird ein weiterer ähnlicher Antrag gestellt.

Der erste Antrag wird am 23.01.2014 mehrheitlich mit den Stimmen der SPD gegen die Stimmen der CDU und FDP bei Enthaltung der GRÜNEN und LINKEN abgelehnt.
Der zweite Antrag wird ebenfalls in den Ziffern 1 bis 6 mehrheitlich mit den Stimmen der SPD und CDU gegen die Stimmen der GRÜNEN, FDP und LINKEN in den Ziffer 7 mehrheitlich mit den Stimmen der SPD und GRÜNEN gegen die Stimmen der CDU, FDP und LINKEN abgelehnt.
Bemerkenswert am Stimmverhalten ist, welche Partei-Allianzen sich in der Bürgerschaft zum Thema Hafenstrategie gebildet haben. Wie werden denn jetzt aber die für die Öffentlichkeit wichtigen Fragestellungen aufgeklärt?

Parallel wird in zwei kleinen Anfragen die Position der neuen Bundesregierung zu den großen Hamburgischen und norddeutschen Infrastrukturprojekten in Verbindung mit kritischen Äußerungen des neuen maritimen Koordinators der neuen Bundesregierung zu Hamburg abgefragt.

Der Ausschuss “Öffentliche Unternehmen” hat gerade das Protokoll der Sitzung vom 26.11.2013 veröffentlicht, in dem die strategischen Überlegungen zur Hamburgischen Hapag-Lloyd-Beteiligung erörtert werden.

 

HHLA-Zahlen

In der Presse wurde in vergangenen Wochen viel über die Entwicklung des weitgehend städtischen Terminalbetreibers HHLA berichtet: es war zu erwarten, dass erneut die bislang ausgebliebene Elbvertiefung als Verursacher der schlechten Zahlen ausgemacht wurde.

Bei genauerer Betrachtung der HHLA-Zahlen in 2012, der Statistik zum Containerumschlag HH 2000-2015 und der aktuell beantworten großen Anfrage werden Sie feststellen,  dass ein stagnierender Welthandel und die Gewährung von Hafenrabatten Auswirkungen auf den Gewinn der HHLA haben müssen. Angesicht der von den weniger gewordenen HHLA-Mitarbeitern erarbeiteten Produktivitätszuwächse, die sofort in millionenschwere Investititionen in die Suprastruktur für die Megaboxer geflossen sind, halten wir es nicht mehr für glaubwürdig, dass die ausgebliebene Elbvertiefung der alleinige Grund für die verhaltene HHLA-Gewinnentwicklung gewesen sein soll. Der auf unserer Einleitungsseite “Willkommen!” beschriebene schädliche Konkurrenzkampf ist Realität in unserem Hamburg

Rabatte fürs Hafengeld

Erinnern Sie noch die Pressemitteilung unseres Wirtschaftssenators zu den Rabatten beim Hafengeld für große Containerschiffe von vor genau einem Jahr ? Jetzt ist diese Pressemitteilung nur noch bei der HPA und nicht mehr auf hamburg.de zu finden. Anläßlich des ersten Geburtstages dieser Rabattoffensive wird in der Bürgerschaft mit einer schriftlichen kleinen Anfrage nach dem Erfolg und den zukünftigen Hafengeld-Entwicklungen gefragt.

HHLA und Elbvertiefung

Die börsennotierte HHLA ist das Hauptumschlagsunternehmen für Container im Hamburger Hafen. Wie steht es aktuell um die HHLA, wo doch die prognostizierten steigenden Containerzahlen in den letzten Jahren und auch die 9. Elbvertiefung ausgeblieben sind? Da die HHLA AG weiterhin mehrheitlich im Staatsbesitz ist, soll über eine großen Anfrage die wirtschaftliche Situation erörtert werden.