Ausbau Mittelelbe

Nach einem Ausbau der Mittelelbe soll die Fahrrinne für einen zuverlässigen und wirtschaftlichen Binnenschiffsverkehr eine Breite von 50 Meter, eine Brückenhöhe von 7 Meter für durchgängig dreilagigen Containerverkehr auf Binnenschiffen sowie eine Tiefe von 1,60 Meter an mindestens 345 Tagen im Jahr aufweisen. In der Oberelbe wird eine Tiefe vonBinnenschifffahrt 1,50 Meter für nötig erachtet.[1] Damit diese Bedingungen eintreteten, sollen nach Ansicht der Planer folgende Maßnahmen durchgeführt werden.

Buhnenbau in Dömitz und Coswig
„Auf der etwa 600 Kilometer langen Binnenwasserstraße Elbe sind rund 20 Kilometer (Reststrecken bei Dömitz und Coswig) noch nicht den Bedingungen der Niedrigwasserregu­lierung angepasst, dies entspricht nur ca. 3% der Gesamt­strecke. In diesen Strecken muss mit einem vergleichs­weise hohen Ressourcenaufwand gebaggert werden, um eine Mindestfahrwassertiefe von 1,60 m an 345 Tagen im Jahr zu erreichen.“[2] Die erforderlichen Maßnahmen werden konkret mit

  • einer Streichlinienkorrektur der Buhnen bei Coswig (Sachsen),
  • einer Verbreiterung des Fahrwassers bei Magdeburg (Domfelsen),
  • einem Buhnenbau zwischen Dömitz und Hitzacker (sog. Reststrecke) sowie
  • einer Erosionsstrecke zwischen Mühlberg und Coswig

beschrieben.[3] Die angeführten Baumaßnahmen sollen bereits seit Jahrzehnten durchgeführt werden. Eine aktuelle Kostenschätzung ist nicht zu finden. Eine letzte Berücksichtigung konnte im Bundesverkehrswegeplan von 1996 mit Kosten i.H. von 160.000.000 DM (ca. 80.000.000 €) gefunden werden.[4]

Brückenerhöhungen
Für den dauerhaften dreilagigen Containerverkehr (Durchfahrtshöhe von 7 m) müssen an der Elbe die Durchfahrtshöhen von vier Brücken angepasst werden. Es handelt sich hierbei um die Brücken[5]

  • Hubbrücke Magdeburg, km 325,5 (Höhe 5,05 m).
  • Straßenbrücke Schönebeck, km 311,8 (Höhe 5,28 m)
  • Eisenbahnbrücke Barby, km 294,1 (Höhe 5,40 m)
  • Straßenbrücke Roßlau, km 257,7 (Höhe 5,75 m)

Für die Brückenerhöhungen stehen keine Kostenschätzungen und Realisierungszeiträume zur Verfügung.

Für den Containerverkehr in der Relation Hamburg-Magdeburg-Berlin müssen im Ostteil des Mittel­land­ka­na­ls und dem Elbe-Havel-Kanal ebenfalls noch einige Brückenerhöhungen (Straßenbrücke Haldensleben) und Erweiterungen der Schifffahrtswege vorgenommen werden: zwischen Berlin und Magdeburg ist derzeit nur ein eingeschränkter zweilagiger Containerverkehr möglich. Die entstehenden Kosten werden über das Ver­kehrs­projekt Deutsche Einheit Projekt 17 abgerechnet. Von den seit 1991 für Projekt 17 budgetierten Kosten von rund 2.000.000.000 Euro wurden bis Ende 2013 rund 1.709.000 Euro verbaut.[6] Der Kostenanteil für die bessere Verkehrsanbindung des Hamburger Hafens wird auf 25 % geschätzt.

Kosten                                                                 Bundesanteil
Stand 2015                                                          2.037.000.000 €
Hamburger Hafen                                               500.000.000 €

Hier kommen Sie zum Ausbau des -> Schiffshebewerkes Scharnebeck am Elbe-Seite-Kanal


[1]  Elbe-Allianz e.V., ehemals Verein zur Förderung des Elbstromgebietes e.V., Infobroschüre „Wir stellen uns vor“, Stand 04/2011
[2]  Elbe-Allianz e.V., ehemals Verein zur Förderung des Elbstromgebietes e.V., Dessauer Erklärung 2012
[3] Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, www.wsv.de und www.wsv.de und Christian Müller, „Analyse der Umstrukturierungsprozesse in der deutschen Binnenschifffahrt“, GRIN-Verlag 2008
[4]  Deutscher Bundestag, Antwort der Bundesregierung auf die schriftliche kleine Anfrage in Drucksache 13/07043, Drucksache 13/07199,
[5]  Deutscher Bundestag, Antwort der Bundesregierung auf die schriftliche kleine Anfrage in Drucksache 17/07225, Drucksache 17/07322, hier Antworten zu Fragen 36 bis 38.
[6]  Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Hrsg.): Sachstandsbericht Verkehrsprojekte Deutsche Einheit (Stand: Juni 2015), Berlin 2015, hier Seite 28 ff.