Die NSB Niederelbe Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG mit Sitz in Buxtehude ist ein heimlicher Riese der Schifffahrt in unmittelbarer Nachbarschaft von Hamburg. Die Reederei verchartet u.a. viele Containerschiffe an die großen Reedereien MSC, CMA CGM, HANJIN und ZIM . Knapp 350.000 TEU Containerflottenkapazität mit 61 Schiffen werden von NSB bereedert bzw. verchartert – zum Vergleich: Hapag-Lloyd regiert über 57 eigene und 87 gecharterte Containerschiffe mit einer Kapazität von 770.000 TEU und strebt an, “die Flotte zu etwa gleichen Teilen aus Schiffen im Eigentum beziehungsweise mit Charterschiffen zusammenzusetzen.” NSB verfügt in Fachkreisen und bei Mitarbeitern über einen guten Ruf.
Im Abendblatt wird kurz über große Änderungen bei NSB berichtet. Über 20 % der NSB-Land-Mitarbeiter sollen entlassen werden: 50 von 245 Arbeitsplätze gehen verloren. Es klingt nicht gut, was bei unserem Hamburger Nachbarn passiert. Angesichts des wirtschaftlichen Umfeldes in der Containerschifffahrt spürt man Verzweifelung und Flucht nach vorn.
Und bei Hapag-Lloyd soll es alles grundlegend anders sein? Wenn wir registrieren, wie man mit den Mitarbeitern des Hapag-Lloyd-Fusionspartners CSAV in Deutschland umgeht, wie lapidar der Hamburger Senat als Hauptaktionär auf die Fragen zu den CSAV-Arbeitsplätzen in der Bürgerschaft reagiert, ahnen wir, dass wir in Kürze auch aus der Konzernzentrale am Ballindamm – wenige Meter vom Hamburger Rathaus entfernt – nicht viel Gutes hören werden.