Vor ein paar Tagen wurde eine neue Reederei-Allianz, Ocean Three, mit den Beteiligten CMA CGM, CSCL und UASC angekündigt. Wir haben uns angesehen, welche Asien-Nordeuropa-Routen diese 3 Allianzen z. Zt. bedienen. CMA CGM hat in wieder eine Präsentation zu der geplanten Allianz zusammen gestellt und in der u.a. auch die geplanten gemeinsamen Routen beschrieben werden. Im Fokus unserer Auswertung steht die Frage, welche Auswirkungen hätte die neue Allianz auf Hamburg, aber auch auf die anderen norddeutschen Häfen.
- CMA CGM bietet derzeit 7 Services Asien-Nordeuropa an (auf der Seite unten Europa und Asien auswählen). Davon gehen 5 über Hamburg, wiederum 3 davon auch über Bremerhaven, 2 Services steuern lediglich die Niederlande, Belgien, England und Frankreich an.
Auf den Routen über Hamburg kooperiert CMA CGM einmal mit CSCL und zweimal mit Evergreen (CKHYE-Allianz). - CSCL bietet derzeit 6 Services an, alle über Hamburg, keiner über Bremerhaven (auf der Seite die Serviceblätter auswählen). Einer davon, siehe oben, wird zusammen mit CMA CGM betrieben, 2 gemeinsam mit CSAV und die übrigen 3 werden überwiegend von Schiffen der CKHYE-Allianz gefahren.
- UASC bietet 5 Services an, alle über Hamburg, keiner über Bremerhaven. Zwei dieser Routen werden mit CSCL gemeinsam bedient, die anderen 3 zusammen mit einer oder mehreren Reedereien der CKHYE-Allianz.
Wenn wir uns die Auflagen der EU-Kommission für die Fusion von Hapag Lloyd und CSAV ansehen, werden die Partner der neuen Ocean Three-Allianz vermutlich auf bisherige Kooperationspartner verzichten müssen. Damit fällt wahrscheinlich Fracht für die CKHYE-Allianz weg, die allein bei 8 der o.g. Routen mit einer der drei Reedereien aus der neuen Allianz zusammen arbeiten.
CMA CGM kündigt für die zukünftige “O3-Allianz” 6 wöchentliche Anläufe in Hamburg an. Davon werden bereits heute 3 gemeinsam betrieben, zwei weitere macht CMA CGM allein. Somit kommt ein neuer Service für die Allianz dazu. Wenn wir uns aber ansehen, wieviele Routen der CKHYE-Allianz auf Fracht verzichten müssen, fragen wir uns, wieviele Routen dieser Allianz in Zukunft wegfallen.
Ist das der Grund, weshalb bei den Verantwortlichen von Hamburg Hafen Marketing und den Hamburger Terminalbetreibern noch kein Jubel ausgebrochen ist, wie wir es bei der Vorstellung der P3-Planungen im letzten Jahr erlebt haben?